Durch Ausgrabungen ist bekannt, dass sich die Ägypter ihre Haare schon 4.000 Jahre vor Christus mit Messern, Kämmen und Haarnadeln pflegten. Zu wichtigen Anlässen wurden Perücken .

Färben und Bleichen

Was das Thema Frisuren angeht, waren die alten Ägypter Vorreiter aller Frisuren. Wenn man bedenkt, dass sie ihr Haar und die Perücken bereits 3.000 vor Christus mit edlem Goldstaub oder in grünen, blauen und roten Farbtönen gefärbt haben und mit Spangen, Bändern, Hauben und Flechtmustern verzierten. Die Ägypter liebten blondes Haar besonders, weil sie überwiegend dunkles Eigenhaar hatten. Schon sehr früh waren die Ägypter in der Lage, Chemikalien herzustellen, um das Haar "blond" zu bleichen.

Eigenhaar und Perücke

Die Mischung aus Eigenhaar und Perücke war 2.500 v. Chr. modern. Nofertete trug nachweislich eine füllige Perücke in Form einer Pagenfrisur mit vielen gedrehten Strähnchen sowie ihr Eigenhaar, wobei nur der Pony Naturhaar war. Für die perfekte Frisur waren mehrere Sklavinnen zuständig, die in Arbeitsteilung das Haar lösten, Tonwickler erhitzten und die Haarpracht in Form brachten.

Die alten Ägypter schützen ihr Haar durch das Auftragen von fetthaltigen Substanzen und Ölen vor zu starkem Austrocknen. Häufig wurden hierfür sogenannte Salbkegel auf das Haar gesetzt, die in der Sonne schmolzen und das Haar mit Fett und Duft durchzogen.

Kinderfrisuren

Besonders auffällig waren die Frisuren der Kinder im alten Ägypten. Mehrere geflochtene Haarsträhnen waren bei den Mädchen modern. Die Jungen und teilweise auch die Mädchen wurden bis auf eine lange Strähne oder Locke kahl geschoren. Die sogenannte "Jugendlocke" wurde mit Eintritt in das Erwachsenenalter abgeschnitten.

Wenn man bedenkt, dass unordentliches Haar im antiken Griechenland unter Strafe stand, wird einem die Bedeutung der Haarpracht zwischen 1500-150 v. Chr. bewusst. In Athen hätte sich keine Frau mit unordentlicher Frisur auf die Straße getraut.

Perücken und Locken

Den Griechen war die Körperbehaarung bei Männern und Frauen unbeliebt. Ihre kompliziert aussehende Haarpracht bestand meistens aus einer Perücke. Bei den einfachen Leuten war diese aus Schafwolle gefertigt, die Wohlhabenden trugen Perücken aus Echthaar.

Etwa 650 v. Chr. galten lange Locken und Korkenzieherlocken als weibliches Schönheitsideal, entsprechend sahen die Perücken aus.

Griechischer Knoten und Haarschmuck

Etwas später setzte sich der Knoten im Nacken durch, diese Frisur bezeichnet man heute noch als "griechischer Knoten". Ein locker gebundener Dutt mit genügend lockeren Strähnen, die als kunstvoller Rahmen um das Gesicht drapiert wurden.

Je nach Stand in der Gesellschaft wurden wertvolle Diademe oder einfache Schmuckstücke auf das Haar gesetzt. Sehr beliebt waren weiße oder farbige Bänder oder ein Stirnreif. Auch silberne oder goldene Haarnetzte, die der Frisur Halt gaben und die Dame gleichzeitig schmückten waren typisch zu dieser Zeit.

Besondere Frisierkünste

In der hellenistischen Zeit (nach Alexander dem Großen) wurde die Haarpracht kunstvoll verknotet, der orientalische Einfluss wirkte sich auf die griechische Frisierkunst aus. Blond war die bevorzugte Modefarbe. Mit der Hilfe von Krorusblüten und Safran hellten die Griechinnen ihr Haar auf.

Die Entstehung der Lockenpracht war sehr aufwendig. Jede einzelne feuchte Strähne musste von einer Sklavin auf einen Metallstab gewickelt werden, dann wurde ein heißer Kupfer- oder Bronzestab, der vorher in glühender Asche erhitzt wurde, in das Hohlrohr geschoben.

Erst schlicht...

Zur Zeit der römischen Republik war schlichtes Haar bei den Römerinnen beliebt. Mit einem einfachen Dutt wurde die Haarpracht zusammengesteckt. Haarteile oder Perücken galten in Rom als Attribut von Prostituierten und waren daher verpönt.

Die Männer trugen langes Haar, das bis auf die Schultern reichte.

...dann aufwendig

In der Kaiserzeit wurden die Frisuren aufwendiger, das Haar der Damen wurde gewellt und parfümiert, um den Männern zu gefallen. Die Mode richtete sich nach dem Geschmack und Vorbild der Kaiserin. Mal wurde das Haar als Knoten gebunden, mit Haarnadeln, Haarnetzen und Bändern versehen oder kunstvoll hochgesteckt. Gelegentlich kamen zu dieser Zeit auch Haarteile zum Einsatz.