Eine Studie hat das Vorleseverhalten von Eltern in Deutschland untersucht. Welchen Stellenwert hat Lesen hierzulande bei der Erziehung?

Ein Stück zum Lesen

Eine Studie hat das Vorleseverhalten von Eltern in Deutschland untersucht. Welchen Stellenwert hat Lesen hierzulande bei der Erziehung?

 

Auf Mamas Knien zu sitzen und aus dem Märchenbuch vorgelesen zu bekommen – das vermittelt Kindern mehr als nur Spannung und Geborgenheit. Nach Erkenntnissen der Hirnforschung fördert Vorlesen vor allem den Spracherwerb und die Lernfähigkeit von Kindern. Es führt sie an Bücher heran und prägt dadurch schon früh Bildungskarrieren. Trotzdem lesen 42 Prozent der deutschen Eltern ihren Kindern unter zehn Jahren nur unregelmäßig oder gar nicht vor. Das hat eine neue Studie über das Vorleseverhalten ergeben, die am Montag von der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung „Die Zeit“ und der Deutschen Bahn in Berlin vorgestellt wurde.
Während die Vorlesefrequenz bis zum Alter von sechs Jahren leicht ansteigt, verabschieden sich viele Eltern mit der Einschulung ihrer Kinder aus ihrer Rolle als Vorleser. „Schulkinder brauchen aber mehr, nicht weniger Leseengagement ihrer Eltern“, sagt Klein-Bölting. „Vorlesen sollte nicht bloßes Einschlafritual sein.“ Ein Bestandteil der Studie ist auch ein Vergleich mit Familien, die einen türkischen Migrationshintergrund haben. Hier sind die Ergebnisse noch problematischer: 80 Prozent der türkischstämmigen Eltern lesen ihren Kinder gelegentlich bis nie vor.
Unterschiede gibt es auch bei der Frage, ob die Kinder eine andere Form der Unterhaltung dem Vorlesen vorziehen. Elf Prozent der deutschen, aber 66 Prozent der türkischen Eltern vermuten, dass ihre Kinder lieber am Computer spielen, als vorgelesen zu bekommen. 16 der deutschen und 71 Prozent der türkischstämmigen Eltern nehmen an, dass ihre Kinder es bevorzugen fernzusehen.

(Tagesspiegel vom 20.11.2007)

 

 

 

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