Unternehmenskultur

Kultur bezeichnet in der Anthropologie die besonderen, historisch gewachsenen und zu einer komplexen Einheit geformten Merkmale einer Volksgruppe. Diese Merkmale sind vor allem bestimmte Wert- und Denkmuster sowie Symbole. Gleiches gilt für Unternehmen, wenn sie eigene, unverwechselbare Vorstellungs-und Orientierungsmuster schaffen, die das Verhalten der Mitglieder und der betrieblichen Funktionen prägen.

Im Begriff der Unternehmenskultur kommt zum Ausdruck, daß Unternehmen eigenständige Normen und Werte entwickeln können, durch welche sie sich voneinander, aber auch von der Kultur der Gesamtgesellschaft abheben.

Die Bildung einer Unternehmenskultur beginnt mit dem Tag seiner Gründung. Der oder die Gründer bringen ihre kulturellen Vorstellungen, verbunden mit einer unternehmerischen Vision, in das Unternehmen ein. Die Kultur ist somit ein unmittelbares Produkt des bei der Gründung vorherrschenden Zeitgeistes und einer Persönlichkeit, die als Leitbild für das Verhalten der Mitarbeiter dient. Doch das Charisma eines Gründers hält nicht über mehrere Generationen vor. Auch Legenden und Symbole verlieren einmal ihre zündende Kraft. Folglich entsteht das Problem, das Charisma des Gründers und die Kultur zu institutionalisieren, eine entpersonalisierte Unternehmenskultur zu schaffen. Ausgangspunkt dafür sind Regeln, die die Unternehmenskultur definieren und fortschreiben.

Die Unternehmenskultur wird weiterentwickelt aus der gemeinsamen Bewältigung von Problemen auf der Basis von Wertsystemen.

Die Pflege der Unternehmenskultur besteht darin, die Annahmen, Interpretationsmuster und Wertvorstellungen lebendig zu halten, auszubauen und an neue Mitarbeiter weiterzugeben. Dies geschieht in hohem Umfang in Form von Symbolen und Zeichen. Als Überbringer von Wertvorstellungen dienen z. B. Geschichten und Legenden über das Unternehmen oder bekannte Firmenleiter. In diesen Legenden stecken oft Hinweise auf traditionelle Handlungsmuster des Unternehmens.

Das Management muß beim Aufbau und bei der Veränderung der Unternehmenskultur verschiedene Vor- und Nachteile bedenken. Unternehmenskultur umfaßt dabei drei ursprüngliche Funktionen: die Koordinations-, die Integrations- und die Motivationsfunktion.

Koordinationsbedarf entsteht vor allem durch Spezialisierung und Arbeitsteilung. Neben formalen Organisationsstrukturen (z. B. Koordination durch Pläne und Anweisungen) kann auch die Unternehmenskultur Koordinationsdienste leisten. Der Grundkonsens und die Idendifikation mit einheitlichen Grundprinzipien einer Unternehmung verringern den Bedarf an formalen Regelungen.

Die Integrationsfunktion bezieht sich auf das Verhältnis von einzelnen Personen oder Gruppen zum Gesamtunternehmen. Die in einzelnen Abteilungen zusammengeschlossenen Mitarbeiter entwickeln teilweise eigenständige, von denen der Gesamtorganisation abweichende Wertsysteme. Diese abteilungseigenen Wertvorstellungen können auf Dauer die Unternehmung schädigen. Bildet ein Unternehmen jedoch eine starke Unternehmenskultur aus, kann sie individuelle Interessen von Personen und Gruppen in den Hintergrund drücken.

Eine stark ausgeprägte Unternehmenskultur fordert in der Regel die Motivation. Sie erfüllt Bedürfhisse der Mitarbeiter und vermittelt Sinnzusammenhänge, die durch zunehmende Arbeitsteilung für die Mitarbeiter vielfach nicht mehr erkennbar sind. Eine lebendige Unternehmenskultur ist ein effizientes Instrument, das das traditionelle Führungsinstrumentarium unterstützt und ergänzt.

 

Gewinn

Unter Gewinn versteht man die Differenz zwischen Umsatz (Verkaufsmenge x Preis) und Kosten bzw. zwischen Aufwand und Ertrag.

Gewinn zu erwirtschaften ist das grundlegende Ziel aller wirtschaftlichen Betriebe. In der Marktwirtschaft ist der Gewinn die Antriebsfeder wirt­schaftlichen Handelns. Die Produktionsentscheidungen orientieren sich daran, einen möglichst großen Gewinn oder eine möglichst große Rentabilität zu erzielen.

Das Gewinnstreben fordert die Betriebe einerseits dazu heraus, stets neue Pro­dukte zu entwickeln, die sich erfolgreich auf dem Markt absetzen lassen, ande­rerseits zwingt der Wettbewerbsdruck zu einer ständigen Verbesserung der Pro­dukte und der Produktionsverfahren, um durch niedrigere Herstellungskosten die Gewinnspanne zu verbessern. Es beeinflußt und steuert einerseits den Markt, wird andererseits aber auch durch den Marktwettbewerb begrenzt. Ein Unternehmen kann den Preis eines Produktes nicht beliebig hochsetzen und den Gewinn maximieren, weil die Konsumenten nicht bereit oder in der Lage sind, jeden Preis für eine Ware zu bezahlen; außerdem ruft eine derartige Preisgestaltung Konkurrenten auf den Markt, die den Preis unterbie­ten. Gewinn entsteht durch günstige Preis- und Kostengestaltung. Der wirt­schaftliche Erfolg unternehmerischen Handelns schlägt sich in Gewinn, wirt­schaftlicher Mißerfolg in Form von Verlusten nieder.

Die Erwirtschaftung von Gewinn ist eine wichtige Voraussetzung für die Existenzsicherung und Weiterentwicklung wirtschaftlicher Betriebe und damit für die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Ohne Gewinn könnte das Unternehmen nicht investieren und bliebe damit nicht konkurrenz­fähig.

Investitionen setzen Gewinne voraus. Gewinnentwicklung und -erwartung sind unter anderem ausschlaggebend für die Investitionsfähigkeit und -bereitschaft der Unternehmen.

Betrieb und Markt

Der Betrieb tritt am Markt als Anbieter und Abnehmer von Gütern und Dien­sten auf. Er bietet die von ihm produzierten Güter oder Dienstleistungen auf dem Markt an. Zur Produktion benötigt er Güter wie Maschinen, Rohstoffe, Halbfabrikate, ferner Kapital und Arbeitskräfte, die er sich auf dem Markt beschaffen muss. Beschaffung und Absatz sind wichtige Aufgaben des Betrie­bes, in dessen Mittelpunkt die Produktion steht. Die Märkte, auf denen sich der Betrieb die für die Produktion erforderlichen Faktoren beschafft, bezeichnet man als Beschaffungsmärkte: Kapitalmarkt, Arbeitsrnarkt, Rohstoffmarkt.

Die für die Produktion verwendeten Güter nennt man Produktions- oder Investitionsgüter. Güter, die der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung dienen, wer­den als Konsumgüter bezeichnet. Sowohl Konsum- als auch Produktionsgüter können Verbrauchs- oder Gebrauchsgüter sein. Nicht bei jedem Gut ist direkt erkennbar, ob es sich um ein Konsum- oder Produktionsgut handelt.

Ziel betrieblichen Wirtschaftens ist ein bedarfsgerechtes Angebot an Gütern und Diensten in der erforderlichen Menge und Qualität sowie zur richtigen Zeit. Der ideale Zustand ist dann erreicht, wenn das Angebot dem Bedarf entspricht. Bedarf ist die Gesamtheit aller mit Kaufkraft ausgestatteten Bedürfnisse. Die Ermittlung des Bedarfs und der Nachfrage ist für das Unternehmen eine kom­plizierte Aufgabe, die durch die Marktforschung wahrgenommen wird.

Aufschwung für alle

Deutschland ist wieder eine Wachstumslokomotive für Europa. Die Jahre der Stagnation sind vorbei. Aber wir dürfen mit den Reformen nicht nachlassen. Ich möchte vor allem nach vorne blicken. Aufschwung braucht Pflege. Hindernisse müssen aus dem Weg, damit aus dem Auf­schwung nachhaltiges Wachstum wird. Der Wachsturnsprozess hat Tritt gefasst. Er ist nicht mehr allein auf die Schubkraft der Welt­konjunktur angewiesen, sondern trägt aus eigener Kraft. In diesem wie auch im kommenden Jahr kommt der stärkste Wachs­tumsimpuls aus der Binnenwirtschaft. Die Bundesregierung erwartet für dieses Jahr ein Wachstum von 2,3 Prozent. Andere Experten sehen unser Wachstum schon jetzt deutlich weiter oben. Der Aufschwung geht weiter - trotz der erhöhten Umsatzsteuer. Auch der befürchtete Preisschub blieb aus. Der Aufschwung kommt an, überall. Für die Bundesregierung sage ich in Anleh­nung an den ehemaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard: Wir erleben den Aufschwung für alle!

Niemals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gab es so viele Beschäftigte wie heute - fast 40 Millionen. Der Anstieg entfällt übrigens ganz überwiegend auf sozialversicherungspfiichtige, also Vollzeitstellen. Auch die Zahl der Arbeitslosen sinkt. Allein in den letzten zwölf Monaten ist sie um 712000 zu­rückgegangen und liegt nun bei rund 3,7 Millionen. Bis Ende 2008 wird die Arbeitslosenzahl auf weniger als 3,5 Millionen sinken. Das wäre der tiefste Stand seit über zehn Jahren. Der Aufschwung kommt also an, auch bei den Beschäftigten, deren Arbeitsplätze auch aufgrund ihrer Lohnzurückhaltung erhalten wurden und die nun erstmals wieder mit einem deutlichen realen Plus aus den Tarifverhandlungen kommen. Nur die Insolvenzverwalter erleben saure Zeiten, weil nicht mehr so viele Unternehmen zusammen­brechen. Aber damit kann die Bundesregierung leben. Womit wir nicht leben können, ist der Fachkräftemangel in Deutschland, wie wir ihn zurzeit beobachten. Obwohl in Deutschland zwanzigtausend Ingenieure arbeitslos gemeldet sind, sucht die Wirtschaft händeringend nach solchen Fachkräften. Das passt nicht zusam­men. Das bremst den Aufschwung.

Deshalb brauchen wir mehr Investitionen in Bildung, Ausbildung, aber.auch Weiterbildung. Denn zuallererst müssen wir den Men­schen, die in unserem Land leben und nach Arbeit suchen, eine Chance geben. Daneben gehört aber auch die Frage der gesteuer­ten Zuwanderung von Fachkräften aus anderen Ländern auf die Tagesordnung. Deutschland muss im globalen Wettbewerb um die besten Köpfe mithalten können. Damit Deutschland weiter die Nase vorn hat, steigert die Bundesregierung kontinuierlich die In­vestitionen in Forschung und Entwicklung. Das zeigt die mittelfris­tige Finanzplanung. Auch die Länder und die Wirtschaft bleiben aufgerufen, mehr für Forschung und Entwicklung aufzuwenden. Gerade jetzt - im Aufschwung - gilt es, auf Reformkurs zu bleiben. Der Aufschwung hat viele Gründe: die gute Weltkonjunktur, eine zurückhaltende Lohnpolitik und die Anstrengungen der Unterneh­men. Das allein hätte jedoch nicht gereicht, um auf einen Wachs­tumskurs zurückzukehren. Der konsequente Kurs der Großen Koalition - unsere Strategie mit den drei Elementen Sanieren, Re­formieren und Investieren -.trägt jetzt Früchte. Der Aufschwung ist kein Selbstläufer, sondern muss wie eine empfindliche Pflanze gepflegt werden.

Mangel und Überfluss

Was ist das Existenzminimum und was ist das Existenzmaximum? Was ist lebensnotwendig und wo ist der Übergang vom Lebensnotwendigen zum Überflüssigen? Wieviel Überflüssiges ist notwendig und wieviel vermeintlich Notwendiges ist in Wirklichkeit überflüssig? Wo sind die Grenzen?

Diese Fragen beschäftigen Marktforscher, Psychologen, Planungsstrategen, Nationalökonomen und Politiker schon seit fast zweihundert Jahren.

Die klassische Nationalökonomie teilt ein in: Elementarbedürfilisse und Luxusbedürmisse. Und schon bei dieser Unterscheidung tauchen die ersten Probleme auf, denn die Bedürfnisse sind keine unverrückbaren Werte.

Die Bedürfhisse der Menschen wandeln sich wie die Mode, wie die Geistes­haltung und wie die Lebensgewohnheiten. Was früher noch Luxus für wenige war, gehört heute zu den Grundbedürfnissen vieler: das Auto zum Beispiel, der Fernsehapparat oder die Waschmaschine sind in der Industriegesellschaft kein Luxus mehr.

Es steht fest, dass sich der Mensch im Laufe seiner Entwicklung immer mehr von seinen rein biologischen Bedürmissen entfernt hat. Wenn man von Le­bensnotwendigkeiten spricht, muss man also auch und vor allem die kultu­rellen Bezugspunkte, den Rahmen der kulturellen Umwelt betrachten.

 

Was ist Geld?

Die Tatsache, dass Geld einerseits Reichtum bedeuten kann, andererseits keine direkte Nützlichkeit besitzt, ist schon sehr früh erkannt worden. Ari­stoteles, einer der großen Philosophen des Altertums, der auch schon über diesen Sachverhalt nachgedacht hat, kam zu dem Ergebnis, dass die Men­schen sich aus Zweckmäßigkeitsgründen darauf verständigt haben, ein all­gemeines Tauschmittel zu schaffen und diesem Tauschmittel einen bestimm­ten Wert zu verleihen. Nach dieser Auffassung beruht das Geld und sein Wert auf Übereinkunft der Menschen. Der Staat hat darüber zu wachen, dass diese Übereinkunft eingehalten wird.

Die Auffassung, dass der Wert des Geldes auf einer Übereinkunft der Men­schen beruht, dass dieser Wert dem Gelde nicht innewohnt, sondern ihm von außen verliehen wird, war lange Zeit gängige Meinung. Sie erschien so lange einleuchtend, wie der Wert des Geldes einigermaßen stabil gehalten werden konnte. Als sich mit der Entdeckung Amerikas Ströme von Edelmetallen über Europa ergossen und dadurch der Wert des Geldes nicht etwa stieg, sondern rapide fiel und mit Münzverschlechterungen einherging, geriet das Vertrauen in die „Konventionstheorie“ ins Wanken.

Mehr exportieren – besser leben?

Jedermann wird einsehen, dass ein Land Produkte, insbesondere Rohstoffe, die es nicht selbst hat, importieren muss. Genauso klar ist es, dass Entwick­lungsländer Maschinen brauchen. Um diese Importe bezahlen zu können, muss man exportieren. Was bedeutet importieren und exportieren im Ein­kommenskreislauf eines Landes? Importieren heißt: Waren und Dienstlei­stungen eines anderen Landes kaufen. Das bedeutet: Das Geld, das man für ausländische Waren ausgibt, wird dem eigenen Einkommenskreislauf entzo­gen und fließt in den Einkommenskreislauf des Handelspartners. Importe vermindern also das Einkommen eines Landes.

Exportieren heißt: Güter und Dienstleistungen an ein anderes Land verkau­fen. Das bedeutet: Das Geld, das man für diese Waren bekommt, fließt dem eigenen Einkommenskreislauf zu. Die inländischen Firmen beziehen Ein­kommen, das im Ausland verdient wurde. Exporte vermehren das Einkom­men eines Landes.

Wenn sich Importe und Exporte sozusagen die Waage halten, hebt sich die Wirkung wieder auf. Deshalb ist es zunächst das Bestreben jedes Landes, dass sein Außenhandel im Gleichgewicht ist, dass nicht mehr Geld für Im­porte abfließt, als durch Exporte wieder hereinkommt.

Die Plastiktüte

Mit Einführung und Gebrauch der Plastiktüte hat eine kleine Revolution begonnen. Netz, Korb und Tasche hörten auf, die unentbehrlichen Helfer eines Einkaufs zu sein. Von nun an konnte der Konsument spontan Waren­häuser und Läden betreten und große und unterschiedliche Mengen forttra­gen. Dank der verschiedenen Größen von Plastiktüten bleiben Fleischsalat, Sauerkraut, Käse und Pflaumenkuchen sauber geschieden und dennoch handlich vereint in der großen Plastiktüte.

Weil praktisch und so erfolgreich wurde die Plastiktüte zur Werbefläche. Auf ihnen prangt vielleicht der Name eines Schuhgeschäfts aus Rom oder eines Pariser Modehauses. Vor allem aber künden sie von dem überdurchschnittli­chen Geschmack und der hohen Finanzkraft des Trägers oder der Trägerin. Und dies auch dann noch, wenn der Inhalt inzwischen aus feuchten Badesa­chen, schmutziger Wäsche oder dem Frühstücksbrot besteht.

Plastiktüten sind so dauerhaft, dass sie inzwischen zu einem öffentlichen Abfallproblem geworden sind. Daher regt sich gegen das gedankenlose Ein­packen von ohnehin vier- bis fünfmal verpackten Kleinigkeiten in eine Pla­stiktüte der Widerstand ökologisch denkender Menschen.