Текст 5. Geld — Währung — Währungsstörungen

Das Geld nennt man das Blut der Wirtschaft und Eintritts­karte zum Sozialprodukt. Es ist ein allgemein anerkanntes Tauschmittel. Im weiteren Sinne des Wortes ist es gesundes Kre­dit- und Finanzsystem, Fundament der Wirtschaflsstabilisierung. In jedem beliebigen Staat ist die wichtigste Stütze dieses Funda­ments eine Zentralbank. Was ist denn aber eine normale Zentral­bank? Wollen wir deren Arbeit am Beispiel der Deutschen Bundesbank verfolgen.

Die Deutsche Bundesbank ist eine juristische Person des öf­fentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt (Main) und ist an Weisun­gen der Bundesregierung nicht gebunden. Die Deutsche Bundesbank ist verpflichtet, die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zu unterstützen. Zur Beschlußfassung und Durchführung ihrer Aufgaben besitzt die Deutsche Bundesbank folgende Organe: den Zentralbankrat und das Direktorium. Eine der Hauptaufgaben der Deutschen Bundes­bank ist die Versorgung der Wirtschaft mit Geld.

Der Geldwert oder die Kaufkraft des Geldes hängt ab von:

- der vorhandenen Geldmenge;

- der vorhandenen Güter- und Dienstleislungsmenge. Stei­gen die Preise, so erhält man für sein Geld weniger Ware. Der Geldwert fällt. Fallen die Preise, dann steigt der Geldwert.

Man unterscheidet 3 Möglichkeiten der Zahlung: Barzah­lung, halbbare Zahlung und bargeldlose Zahlung. Bei der Barzah­lung wechselt Bargeld vom Schuldner in die Hand des Gläubigers. Bei der bargeldlosen Zahlung müssen sowohl Schuldner als auch Gläubiger über ein Girokonto verfügen, und das Geld wird nur noch von Konto zu Konto überwiesen. Halbbare Zahlung bedeutet Einzahlung von Geld auf ein Konto oder Auszahlung von Geld von einem Konto.

Bargeld ist nur ein kleiner Teil des Geldes und soll nur für kleinere persönliche Einkäufe bestimmt werden. Vielen Menschen der Welt kommt nie in den Kopf, ein Auto für Bargeld zu kaufen. Es ist riskant, Geld mit sich herumzutragen. Von Firmen werden auch elektronische Konten genutzt. In diesem Fall überweisen Computer augenblicklich riesige Summen von einem Konto auf das andere.

Die staatliche Ordnung des Geldwesens bezeichnet man als Währung. Das ist Geldeinheit eines Staates. Die Währungseinheit der Bundesrepublik Deutschland ist der Euro. Im Laufe der Zeit haben sich bei der Bundesbank ausländische Zahlungsmittel (Devisen) und Gold angesammelt. Sie bilden die Währungsreserve für den internationalen Handel.

Bei der gesunden Währung steht der Geldmenge eine ent­sprechende Gütermenge zu einem ausgeglichenen Preis gegen­über. Es herrscht Gleichgewicht zwischen Gütermenge und Geldmenge. Die Volkswirtschaft ist stabil.

Währungsstörungen oder Währungskrankheiten sind die In­flation und die Deflation. Bei der Inflation steht einer geringen Gütermenge eine große Geldmenge gegenüber. Es entsteht ein Geldüberhang. Die Preise steigen. Das Geld verliert immer mehr an Wert.

Die Deflation ist gekennzeichnet durch die Tatsache, dass der vorhandenen Gütermenge eine kleinere Geldmenge gegenüber­steht. Es kommt zu einem Güterüberhang. Der Verbraucher er­hält für sein Geld viel Ware. Die Preise fallen, und der Geldwert steigt. Das führt zur Vernichtung zahlreicher, vor allem kleinerer Unternehmen, zur Massenarbeitslosigkeit.

Für stabile Wirtschaftspolitik gelten die 4 Grundforderungen:

- ständiges Wirtschaftswachstum;

- Vollbeschäftigung;

- gleichbleibende Preise und außenwirtschaftliches Gleichge­wicht (keine zu großen Export- und/oder Importüberschüsse). Aber ab und zu kommt es zu einer Stockung. Man sagt, die Wirtschaft "stagniert". Die Stagflation ist hauptsächlich gekennzeichnet durch geringes Wirtschaftswachstum, Preissteigerungen, Arbeitslosigkeit, geringe Investitionsneigung.

Wirtschaft und ihre Elemente

Mit dem Begriff Wirtschaft bezeichnet man einen wichtigen Teil unseres gesell­schaftlichen Lebens, mit dem jeder von uns auf vielfältige Art und Weise ver­bunden ist. Man umschreibt damit eine große Anzahl von Institutionen und Pro­zessen, die sehr vielschichtig miteinander verknüpft sind und die letztlich der Bereitstellung von materiellen und immateriellen Gütern dienen. Motor dieser Wirtschaft sind die Bedürfnisse des Menschen. Als Bedürfnis eines Menschen be­zeichnet man das Empfinden eines Mangels, gleichgültig, ob dieser objektiv vor­handen oder nur subjektiv empfunden wird. Man spricht auch von einem unerfüll­ten Wunsch.

Aus der Vielzahl menschlicher Bedürfnisse interessieren in der Betriebswirt­schaftslehre vor allem jene, die durch die Wirtschaft als Anbieter von Gütern und Dienstleistungen befriedigt werden können. Grundsätzlich können drei Arten von Bedürfnissen unterschieden werden:

Existenzbedürfnisse, auch primäre Bedürfnisse genannt, dienen der Selbsterhal­tung und müssen deshalb zuerst und lebensnotwendig befriedigt werden. Es handelt sich zum Beispiel um Bedürfnisse nach Nahrung, Kleidung und Unter­kunft.

Grundbedürfnisse, die zwar nicht existenznotwendig sind, die sich aber aus dem kulturellen und sozialen Leben sowie dem allgemeinen Lebensstandard einer bestimmten Gesellschaft ergeben. Als Beispiele sind die Bedürfnisse nach Kul­tur (Theater, Oper usw.), Weiterbildung (Kurse, Bücher), Sport, Reisen oder Haushaltsgegenständen (Radio, Kühlschrank usw.) zu nennen.

Luxusbedürfnisse, die - wie der Name bereits sagt - den Wunsch nach luxuriösen Gütern und Dienstleistungen erfüllen. Sie können in der Regel nur von Per­sonen mit hohen Einkommen befriedigt werden. Als Beispiele lassen sich Schmuck, Zweitwohnungen und Luxusautos aufführen.

Da die dem Menschen zur Verfügung stehenden Mittel in der Regel beschränkt sind, kann er niemals - oder zumindest nicht gleichzeitig - alle Grund- oder gar Luxusbedürfnisse befriedigen. Er hat deshalb eine Wahl zu treffen, welche Bedürfnisse er vor allem oder zuerst befriedigen will. Der Übergang von den Existenz- über die Grund- zu den Luxusbedürfnissen ist fließend. Was der eine als Grundbedürfnis empfindet, stuft der andere als Luxus­bedürfnis ein. Die Einordnung eines Bedürfnisses hängt in starkem Maße von den Normen einer Gesellschaft sowie von den persönlichen Wertvorstellungen des Individuums ab. Diese können sich über die Zeit stark wandeln. Viele Bedürfnisse, die früher den Luxusbedürfnissen zugeordnet wurden, werden heute als selbstver­ständlich und somit als Grundbedürfnisse betrachtet. Außerdem ist zu beobachten, dass die Befriedigung einzelner Bedürfnisse neue Bedürfnisse hervorruft.

Bedürfnisse, die der Einzelne aufgrund seiner alleinigen Entscheidungen befriedigen kann (z.B. Kauf eines Fahrzeuges), werden Individualbedürfnisse genannt. Sie sind von den Kollektivbedürfnissen zu unterscheiden. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass deren Befriedigung vom Interesse und von den Entschei­dungen einer ganzen Gemeinschaft (z.B. Staat) oder einer Mehrheit davon abhängt (z.B. Ausbau des Straßennetzes, Schulen).

Äußern sich die Bedürfnisse in einem wirtschaftlich objektiv feststellbaren, d.h. von der Kaufkraft unterstützten Tatbestand, so spricht man von einem Bedarf, der auch als gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach einem bestimmten Gut oder Dienst bezeichnet wird. Aufgabe der Wirtschaft ist es, bestimmte Bedürfnisse des Menschen zu befriedigen und dem Bedarf nach Gütern und Dienstleistungen (= Nachfrage) ein entsprechendes Angebot gegenüberzustellen. Dabei besteht das Problem, dass niemals alle Bedürfnisse befriedigt werden können. Die dazu notwendigen Güter sind im Vergleich zum Bedarf relativ knapp, d. h. sie stehen in der Regel nicht in der erforderlichen Qualität und Menge sowie am erforderlichen Ort oder zur erforderlichen Zeit zur Verfügung.

Zusammenfassend kann man unter dem Begriff Wirtschaft alle Institutionen und Prozesse verstehen, die direkt oder indirekt der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse nach knappen Gütern dienen.

Die Wirtschaftsgüter oder knappen Güter, die Gegenstand unseres wirtschaftlichen Handelns sind, können von den freien Gütern unterschieden werden. Freie Güter werden im Gegensatz zu den knappen von der Natur in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt, so dass sie nicht bewirtschaftet werden müssen. Allerdings ist durch das Bevölkerungswachstum und die zunehmende Industrialisierung die Tendenz festzustellen, dass auch bisher freie Güter immer mehr zu knappen wer­den und es somit immer weniger freie Güter (wie z.B. Luft, Wasser) gibt.

Die Wirtschaftsgüter lassen sich nach verschiedenen Kriterien in folgende Kategorien unterteilen (nach Schierenbeck 2000, S. 2):

Inputgüter - Outputgüter: Diese Unterscheidung knüpft an der unterschiedlichen Stellung von Wirtschaftsgütern in wirtschaftlichen Produktionsprozessen an. Input- oder Einsatzgüter (wie z. B. Rohstoffe, Maschinen, Gebäude) werden be­nötigt, um andere Güter (wie z.B. Nahrungsmittel oder Haushaltsgeräte) zu produzieren, die als Output- bzw. Ausbringungsgüter das Ergebnis dieser Pro­duktionsprozesse darstellen.

Produktionsgüter - Konsumgüter: Diese Unterscheidung beruht darauf, ob die Wirtschaftsgüter nur indirekt oder direkt ein menschliches Bedürfnis befriedi­gen. Konsumgüter (z.B. Schuhe, Genussmittel, Ferienreisen) sind stets Output­güter und dienen als solche unmittelbar dem Konsum, während Produktions­güter (z.B. Werkzeuge, Maschinen) nicht nur Outputgüter, sondern zugleich auch Inputgüter für nachgelagerte Produktionsprozesse darstellen, an deren Ende schließlich wieder Konsumgüter stehen können.

Verbrauchsgüter - Gebrauchsgüter: Die Wirtschaftsgüter werden nach ihrer Be­schaffenheit in solche gegliedert, die bei einem einzelnen (produktiven oder konsumtiven) Einsatz verbraucht werden, d.h. wirtschaftlich gesehen dabei untergehen (z. B. Schmieröl) oder in das Produkt eingehen (z. B. Material), und in solche, die einen wiederholten Gebrauch, eine längerfristige Nutzung erlau­ben (z.B. Kleidungsstücke, Lastwagen). Das Begriffspaar Verbrauchs- und Gebrauchsgüter wird in der Praxis vor allem für Konsumgüter verwendet.